Prominenter Journalist aus Ghana an der FWS

Hochkarätiger Besuch aus Afrika in der Aula der Friedrich-Wilhelm-Schule: Godwin Kweku Tetteh Maulepe war zu Gast in dem Eschweger Gymnasium, das auch als Schule ohne Rassismus zertifiziert ist. Mit seinem lebendigen Vortrag und eindrucksvollen Bilder zog er die Schüler*innen der neunten und zehnten Klassen in seinen Bann und entführte sie auf eine intensive und emotionale Erlebnisreise nach Ghana in Westafrika. Die Veranstaltung kam zu Stande durch Vermittlung von Wolfgang Lieberknecht von der Internationalen Friedensfabrik Wanfried.

Godwin Kweku ist in seiner Heimat einer der populärsten und reichweitenstärksten Journalisten. Die von ihm in der Millionenmetropole Accra produzierte und ausgestrahlte Morningshow (Frühstücksfernsehen) erreicht über mehrere TV-Sender und Radiostationen 70 Prozent der Menschen in Ghana und entfaltet dadurch einen großen politischen Einfluss auch über die Landesgrenzen hinweg. Godwin Kwekus Team ist unterwegs im Land und deckt Probleme und Missstände beispielsweise in der Politik, Wirtschaft und im Bildungswesen auf, um die Regierung zum Handeln zu bewegen und Lösungen zu suchen.

Der Journalist, der zum ersten Mal Europa besuchte, vermittelte den jungen Menschen in seinem in englischer Sprache gehaltenen Bericht von seiner Arbeit tiefe Einblicke in das friedliche und demokratisch verfasste Land und seinen Reichtum, aber auch seine Probleme. Er vermittelte lebendige Eindrücke aus erster Hand von der Kultur und den reichen Ressourcen des Landes, aber auch vom Alltagsleben und der weit verbreiteten Armut der meisten Menschen, die keinen Anteil bekommen am Reichtum des Landes. Im anschließenden Unterrichtsgespräch zeigten sich die Schüler*innen tief beeindruckt von den Sorgen der Menschen in Ghana durch drückende Arbeitslosigkeit, ein mangelhaftes und für viele unbezahlbares Gesundheitssystem sowie durch Naturzerstörung infolge illegalen Bergbaus. Besonders bewegte sie die Verzweiflung vieler junger Ghanesen über fehlende Lebensperspektiven selbst bei sehr guter Ausbildung, was viele zur Flucht nach Europa bewegt.

 Genau hier setzt die von Godwin Kwekus Journalistenteam organisierte und angeführte Bürgerbewegung „Fix the Country“ an: Diese Initiative zivilgesellschaftlicher Kräfte setzt konkrete Projekte zur Verbesserung der Lebenswelt und Lebenschancen der Menschen in ihrer Heimat um, indem beispielsweise Straßen, Brücken, Schulen saniert oder gerechte und nachhaltige Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft erstritten werden. Godwin Kweku wünscht sich für seine Ziele einer gerechten und friedlichen Welt viel mehr internationale Kooperation: Von einem Gedankenaustausch über Landes- und kontinentale Grenzen hinweg würden letztlich alle Beteiligten profitieren.