FWS-Tag mobilisiert die ganze Schulgemeinde
Ein (nicht) ganz normaler Donnerstagvormittag: Gespenstische Stille auf dem Schulhof, in allen Fluren und Klassenräumen. Nur Sekretärin, Hausmeister und Reinigungskräfte da, die sich freuen, einmal schon am Nachmittag zu Hause zu sein. Verlassen und wie evakuiert wirkt die Friedrich-Wilhelm-Schule – es sind aber keine Ferien, es ist mal wieder FWS-Tag:
Zehn Busse haben alle Schüler und Lehrer abgeholt und zu einem besonderen pädagogischen Erlebnis nach Fulda gebracht. In der osthessischen Bischofsstadt erwartete die Schülerinnen und Schüler des Eschweger Gymnasiums ein spannendes Programm: Die fünften und sechsten Klassen steuerten die Kinderakademie, das älteste eigenständige Kindermuseum in Deutschland, an, das als Hauptattraktion das europaweit einzige begehbare Herz sowie spannende Einblicke in Naturwissenschaften und Erfinderwerkstatt bot.
Die Jahrgangstufe 7 tauchte im Feuerwehrmuseum ein in die Geschichte des Löschwesens vom Mittelalter bis in die heutige Zeit und erkundete unter anderem Löschgeräte wie Ledereimer, Kastenspritzen, Pumpen, Drehleitern und Feuerwehrfahrzeuge.
Die Achtklässler erlebten im Planetarium virtuelle Reisen durch die Weiten des Universums. Modernste Simulationstechnik in einer Projektionskuppel über ihren Köpfen vermittelte ihnen das Gefühl, nicht vor einer Leinwand zu sitzen, sondern mitten im Geschehen.
Die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs wurden von den Benediktinerinnen in ihrem Stadtkloster aus dem frühen 17. Jahrhundert empfangen. Sie erhielten Einblicke in das Gemeinschaftsleben und –arbeiten der 16 aktiven Schwestern im Alter zwischen 35 und 91 Jahren und in den großen Klostergarten, in dem die Nonnen biologischen Gartenbau betreiben.
Den Jahrgang 10 erwartete ein besonderes Erlebnis: Im Sitzungssaal der Deutschen Bischofskonferenz, sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, trafen sie sich mit dem Kirchenrechtler Professor Bernd Dennemarck zu einem anregenden, häufig auch kritisch geführten Gespräch über die Zukunft der katholischen Kirche.
Eine Führung durch den alten Stadtkern machte alle Schüler mit der bedeutenden Vergangenheit und den historischen Sehenswürdigkeiten der in diesem Jahr genau 1275 Jahre alt gewordenen Stadt vertraut. Sie erfuhren dabei, dass der Priestermönch Sturmius den Grundstein für die Stadt Fulda und die Besiedlung der Region 744 legte, als er mit seinen Gefährten im Auftrag des angelsächsischen Missionars Bonifatius („Apostel der Deutschen) das Benediktinerkloster auf dem Gelände des heutigen Domes gründete. Der Rundgang führte die Gymnasiasten auch tief in die Architektur des Barock, denn Fulda verfügt rund um Dom, Orangerie und Stadtschloss über das größte zusammenhängende Barockviertel in Deutschland.
Die jungen Eschweger hatten darüber hinaus auch reichlich Gelegenheit in Kleingruppen die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Der FWS-Tag ist seit einigen Jahren nicht nur eine beliebte Tradition, sondern auch ein wichtiger Baustein im Programm des Eschweger Gymnasiums: Er der verknüpft bewusst die Vermittlung von Wissen und kultureller Bildung an außerschulischen Lernorten mit spannenden Erlebniseindrücken. Er dient somit nicht nur der Erweiterung des Horizonts, sondern vor allem auch der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls innerhalb der Schulgemeinde.