An der Friedrich-Wilhelm-Schule wurden die Naturwissenschaften für 2,6 Millionen Euro modernisiert.

Im Rahmen einer kleinen Feier haben Landrat Stefan Reuß und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Rainer Wallmann als Vertreter des Schulträgers die neuen naturwissenschaftlichen Räumen nach aufwändiger baulicher Renovierung und technischer Modernisierung  offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Werra-Rundschau berichtete am 28. September von diesem Ereignis:

Im Rahmen einer kleinen Feier haben Landrat Stefan Reuß und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Rainer Wallmann als Vertreter des Schulträgers die neuen naturwissenschaftlichen Räumen nach aufwändiger baulicher Renovierung und technischer Modernisierung  offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Werra-Rundschau berichtete am 28. September von diesem Ereignis:


„Ein Mikroskop aus dem Jahr 1921, über 100 Jahre alte Zeitschriften oder physikalische Instrumente kamen zum Vorschein, als die Fachgruppe Naturwissenschaften mit der Sichtung der Sammlungen begannen. „Sie sehen, eine Sanierung war dringend notwendig“, sagte Biologie- und Chemielehrerin Sarah Reiß, als sie die neuen naturwissenschaftlichen Räume der Friedrich-Wilhelm-Schule (FWS) am Montagmorgen offiziell vorstellte.


Mehr als 2,6 Millionen Euro hat der Werra-Meißner-Kreis in den vergangenen Monaten in sein einziges Mittelstufen-Gymnasium investiert. 1,875 Millionen Euro wurden für den reinen Umbau ausgegeben, für mehr als 750 000 Euro wurde in die Ausstattung investiert. Rund 1,6 Millionen Euro an Fördermitteln kamen aus dem kommunalen Investitionsprogramm (Kip II). Herausgekommen sind fast 2000 Quadratmeter moderner Schulraum in der zweiten Etage des 110 Jahre alten Schulgebäudes. Alle naturwissenschaftlichen Räume sind nun miteinander verbunden. Überall ist W-Lan verfügbar. An den Außenseiten des L-förmigen Gebäudes liegen Chemie- und Physikraum. Fast in der Mitte der Biologieraum. Fünf Klassenräume für die Schüler sind entstanden. Neben den reinen Fachräumen auch zwei Kombiräume, die flexibel genutzt werden können. Dazwischen befinden sich die naturwissenschaftlichen Sammlungen und Lehrervorbereitungsräume.Landrat Reuß bedankte sich bei der Schulleitung um Dr. Birgit Renke für das Verständnis für die Entbehrungen während der Umbauphase und für die Mitarbeit bei der Umsetzung. Sarah Reiß berichtete aus der Planungsgruppe über die Genese des Umbaus. 1989 gab es die letzte Modernisierung. 2018 begannen die konkreten Planungen. „Wir haben zigfach unsere Planungen angepasst“, berichtet sie aus der Arbeit der Gruppe, die sich mit dem Landkreis und dem Architekturbüro Luther immer wieder über das Machbare abgestimmt haben. „Zwischenzeitlich haben wir auch gelernt, auf das Gebäude zu hören.“ Nicht jede Umbauidee sei möglich gewesen.
Neben baulichen Veränderungen wurde modernisiert. Die Absauganlagen in den Chemieräumen sind neu, Erdgas wurde gegen Propangas ausgetauscht, der ehemalige Informatikraum wurde zum lichtdurchfluteten Saal. Die Mikroskope aus dem Biologieunterricht sind jetzt beispielsweise mit Computer oder Smartphone koppelbar, die Anschauungsmaterialien wurden modernisiert. Im Physikraum musste die hörsaalähnlich aufsteigende Bestuhlung weichen. „Das passt besser zu unserem Unterrichtsprinzip“, sagt Reiß. Die Schüler experimentieren jetzt mehr gemeinsam in Gruppen an mobilen Tischen.
Für die Schüler der Friedrich-Wilhelm-Schule hatte die Pandemie in dieser Beziehung auch etwas Gutes. Der Umbau sollte eigentlich bei laufendem Betrieb stattfinden. Durch zwei Lockdowns und Sommerferien wurden Schüler und Lehrer durch Baulärm weniger beeinträchtigt als angenommen.
Die naturwissenschaftlichen Relikte aus dem vergangenen Jahrhundert sind übrigens nicht auf dem Sperrmüll gelandet. Mit einem Periskop kann man jetzt durch die Außenwand den Schulhof beobachten, eine altes Periodensystem der Elemente wurde gerahmt und das Mikroskop von 1921 hat einen Platz in einer Vitrine im Erdgeschoss gefunden.“

(Text und Fotos: Tobias Stück)