Profilklasse der FWS eröffnet neue Klangerlebnisse
Musik kann nicht nur tiefe Emotionen erzeugen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Demokratie leisten – beides hat jetzt die Musikklasse 9b der Friedrich-Wilhelm-Schule mit ihrem jüngsten Musikprojekt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die jungen Musikerinnen und Musiker des Eschweger Gymnasiums haben zum Thema „Fundstücke“ ein experimentelles Musikstück produziert und in der Aula vor zahlreichem Publikum aufgeführt.
Das Besondere dabei: „Die Instrumente werden anders als üblich gespielt“, erklärt Tarik Rösner, Schüler der 9b. Das Klavier beispielsweise werde nicht auf den Tasten gespielt, sondern durch Klopfen auf den Holzkörper oder durch das direkte Anschlagen der Saiten im Inneren. Oder mit dem Plektron werde an den Saiten des Basses entlang gestrichen. Dadurch entstehen neue und völlig ungewohnte Klangerlebnisse und Stimmungen. „Wir gehen ganz neue musikalische Wege, überschreiten auch mal Grenzen und machen so völlig neue Erfahrungen“, fügt Tarik hinzu.
Ausgangspunkt und Thema der innovativen und kreativen Musikproduktion waren zufällige Fundstücke, die im Unterricht gesammelt wurden: Ketten, Steine, eine Puppe, ein altes Xylophon, eine Schallplatte. In Kleingruppe haben die Schülerinnen und Schüler sich mit jeweils einem Fundstück musikalisch auseinandergesetzt. „Unser Ziel war, dabei Emotionen auszulösen und in Musik umzusetzen“, erklärt die Schülerin Rike Aschenbrenner aus der 9b. „Alle Mitwirkenden sollten ihre Gefühle in das Stück einbringen.“
Zum Abschluss wurden die Einzelstücke der gesamten Klasse vorgestellt, gemeinsam diskutiert und verändert und im Konsens zu einem großen gemeinsamen Werk zusammengefügt. „Das war wie ein Puzzle“, sagt Schülerin Jeannique Ruch. Vor allem sei gutes Zuhören gefordert, um eine persönliche und individuelle Vorstellung zu entwickeln. „Das ist gelebte Demokratie“, sagt der verantwortliche Musiklehrer Andreas Worm. Schließlich sind die verschiedenen Vorstellungen durch gemeinsame Veränderungen unter einen Hut zu brinegn. Das fertige Musikstück muss am Ende jeder Instrumentalist überzeugend mittragen können.
Von der gelungenen Umsetzung des anspruchsvollen musikalischen Experiments konnte sich bei der öffentlichen Aufführung das Publikum in der Aula der Friedrich-Wilhelm-Schule persönlich überzeugen. Musiklehrer Andreas Worm hat es gefallen, weil es auch für ihn überraschend und interessant war. Deswegen, verrät er, ist das nächste Projekt der FWS-Musikklasse 9b auch bereits in Planung.