Unmittelbare und hautnahe Begegnung mit der Geschichte. Das erlebten jetzt rund 60 Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Wilhelm-Schule in Eschwege. Alle drei Lateinkurse der siebenten Jahrgangsstufe des Gymnasiums besuchten mit ihren Lehrkräften im Rahmen einer Exkursion die Kasseler Antikensammlung im Schloss Wilhelmshöhe.

Drei Kunsthistorikerinnen leiteten die Schüler*innen auf einer spannenden und altersgerechten Entdeckungsreise durch die antiken Exponate und ließen die Antike wieder lebendig werden. An ausgewählten Exponaten entstanden in intensiven Gesprächen es tiefe Einblicke in Religion, Sagenwelt und Denken der alten Griechen und Römer.

Im Mittelpunkt des Rindganges standen die originale Marmorstatue von Athene und der berühmte Kasseler Apoll, die am besten erhaltene römische Kopie einer verlorenen griechischen Bronzestatue. Das besondere Interesse der jungen Gäste galt dem Gipsmodell des Kasseler Herkules, der, mit dem Fell des Nemeischen Löwenfell geschmückt, in der linken Hand die Äpfel der Hesperiden hinter seinem Rücken versteckt und mit der rechten sich lässig auf seine todbringende Keule stützt. Das heldenhafte Leben des Halbgottes, der schon als Kleinkind zwei riesige Schlangen mit bloßen Händen erwürgte, und sein schrecklicher Tod wurden thematisiert.

Beim anschließenden kurzen Besuch der Galerie der alten Meister im ersten Stockwerk des Schlosses konnten die Eschweger Gymnasiast*innen durch Vergleich von Darstellung der Aphrodite die Entwicklung des weiblichen Schönheitsideales und gesellschaftlichen Rollenbildes von der Antike bis ins 17. Jahrhundert nachvollziehen.

Der Besuch der Antikensammlung gehört traditionell zum Repertoire der außerschulischen Lernorte, an denen der Lateinunterricht der FWS ergänzt und bereichert wird.

Das dazugehörige Foto zeigt die Lateinschüler*innen der siebten Klassen der FWS vor dem Schloss Wilhelmshöhe.